Wenn es um den Schutz großer Gebäudekomplexe oder vieler Menschen geht, sind Brandmeldeanlagen eine wichtige Komponente. Durch frühzeitige Meldung eines erkannten Brandereignisses sind die Rettungskräfte zeitnah an der Einsatzstelle und können den Schaden eindämmen. Wernecker Feuerwehrleute wissen aber nur zu gut, dass diese Anlagen immer wieder auch ohne ein echtes Brandereignis auslösen, sei es durch angebranntes Essen, Staub oder Wasserdampf. Und auch wenn man bei der Alarmmeldung “ausgelöste BMA” nicht mit dem allerhöchsten Blutdruck zur Einsatzstelle fährt, ist es doch wichtig, jede Alarmierung ernst zu nehmen. Laut einer Statistik der Feuerwehr München kommt im Schnitt auf zehn blinde, böswillige oder Täuschungsalarme ein echter Alarm.
So war es dieser eine von zehn Alarmen, als bei den dramatischen Ereignissen im März 2008 im Albert-Schweitzer-Haus des Bezirkskrankenhauses Schloss Werneck ein 53-jähriger Patient Opfer eines Zimmerbrandes wurde. Trotz der schnellen Alarmierung der Rettungskräte und des beherzten Eingreifens einer Pflegekraft kam für den Patienten jede Hilfe zu spät.
Pflegekraft versuchte 53-jährigen zu retten – vergeblich
Bewohner des Albert-Schweitzer-Hauses in Schloss Werneck stirbt in den Flammen – 100 000 Euro Schaden
Als das Großaufgebot von weit über 130 Feuerwehrleuten, Rettungskräften und Polizei am Montagabend in Werneck eintraf, kam für den Bewohner des Albert-Schweitzer-Hauses längst jede Hilfe zu spät. Der 53-jährige stab in den Flammen. Der Brand war in seinem Zimmer ausgebrochen. […]
Eine Pflegekraft hatte den Rauch in der geschlossenen Abteilung im Obergeschoss der Pflegeeinrichtung, de dem Psychiatrischen Krankenhaus des Bezirks angegliedert ist, bemerkt – er kam aus dem Zimmer des 53-jährigen. Das Bett, in dem er lag, brannte. Die Pflegekraft, so Markus Mauritz, Pressesprecher des Bezirks, habe vergeblich versucht, das Feuer mit Decken zu ersticken, und Alarm ausgelöst. Undabhängig davon sprang die Brandmeldeanlage an.
Um 21:30 Uhr ging der Notruf ein. Als die Rettungskräfte wenig später vor Ort eintrafen, brannte es laut Polizei “lichterloh”. Der 53-jährige war tot. 43 weitere Bewohner der Pflegeeinrichtung konnten rechtzeitig evakuiert werden.[…]
Zeitungsbericht vom 05.03.2008
