Personensuche
Einsatzbericht:
Ein glückliches Ende nahm am Donnerstag die Suche nach einer vermissten Frau, die aus dem Bezirkskrankenhaus Schloss Werneck weggelaufen war. Mit einem Großaufgebot an Polizeikräften, von Rettungshundestaffeln und der Feuerwehr Werneck konnte die suizidgefährdete Patientin wohlbehalten bei Waigolshausen gefunden werden.
Wie effizient die Polizei bei solch einem aufwändigen Einsatz agiert, erläutert Einsatzleiter Bernd Heß. Der Hauptkommissar der Polizeiinspektion (PI) Schweinfurt koordinierte vor Ort die Einsatzkräfte, während im Gebäude in der Mainberger Straße Dienstgruppenleiter Klaus Rauh die nötigen Schritte veranlasste.
Gegen 11 Uhr war aus dem Krankenhaus die Meldung gekommen, dass eine 47-jährige Frau weggelaufen war. Als klar wurde, dass die Patientin akut suizidgefährdet war, lief die Hilfsmaschinerie auf Hochtouren. „Sie war am Haupteingang am Parkplatz zuletzt gesehen worden, aber in welche Richtung sie lief, war nicht klar“, so Rauh. Weil die Frau angeblich nicht gut zu Fuß war, wurde der Radius zuerst eingegrenzt.
Die Integrierte Leitstelle (ILS) verständigte dann mehrere Rettungshundestaffeln; darunter war ein Mantrailer, ein Personenspürhund, der den Geruch eines Menschen wahrnehmen kann. Brigitte Fiedler vom BRK Haßberge führte diesen Hund. Vor Ort waren die ehrenamtlichen Staffeln der Johanniter Schweinfurt, des Bayerischen Roten Kreuzes Haßberge und Bad Kissingen sowie des Arbeiter-Samariter-Bundes Schweinfurt, insgesamt 17 Rettungshundeteams mit je einem Hundeführer, einem geprüften Hund und dem Einsatzhelfer. Deren Einsatz koordinierte Hundestaffel-Leiter Andreas Ebeling.
Außerdem beteiligten sich zwölf Streifen der PI an der Suche, ein Polizeihundeführer, 15 Feuerwehrleute aus Werneck sowie zwölf Personen der Betriebsfeuerwehr des Bezirkskrankenhauses. Zudem suchte die Verkehrspolizei den Abschnitt um die Autobahn herum ab. Bis der Mantrailer-Hund kam, durchsuchten Polizei und Feuerwehr Schlosspark und Krankenhausgebäude.
Als die Information einlief, dass die Frau doch gut laufen könne und geäußert hatte, sie würde sich auf einem Hochsitz begeben, verständigte die Polizei alle Jagdpächter, die ihre Hochsitze kontrollieren sollten.
Während der Mantrailer die Polizei im Eiltempo Richtung Ettleben führte, kam von dort die Nachricht, eine Frau in grüner Jogginghose und grauer Weste sei in einer Bäckerei gesehen worden. Zufällig war der Ehemann der Bäckereiverkäuferin als Bediensteter des Krankenhauses gerade heimgekommen und verständigte die Polizei. Der Spürhund führte die Kräfte danach weiter Richtung Gewerbegebiet an der A 70.
Vorsorglich war am Bahnhof Waigolshausen eine Zivilstreife postiert worden. Ein Passant, den die 47-Jährige nach dem Weg zum Zug gefragt hatte, rief die Polizei an. Mit einem Zivilfahrzeug fuhren die Beamten dorthin und fanden um 17.14 Uhr die Frau bei Waigolshausen wieder.
Weil von einer Suizidgefahr ausgegangen werden musste, hatte die Polizei eine Fahndung per Radio ausgerufen. Auch ein Hubschrauber war geordert worden, der kurz vor dem Auffinden der Frau ankam. Wenn solch ein Fall gut zu Ende geht, „dann herrscht bei allen Erleichterung“, bestätigt Einsatzleiter Bernd Heß.
Suizid- oder Vermisstenmeldungen laufen übrigens bei der Polizei täglich ein, erklären Rauh und Heß. Zeitgleich mit dem Wernecker Einsatz kam per Facebook eine Suizidankündigung, der die Beamten nachgehen mussten. Und zeitgleich waren auch elf Unfälle und vier Ladendiebstähle gemeldet worden.
Bericht: Mainpost