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Wernecker Wehr bekommt Drehleiterfahrzeug

Veröffentlich am: 03.05.2012

Investieren und Schulden abbauen: Größter Posten des 20-Millionen-Haushalts ist Umbau der Ampelkreuzung

Nach intensiven Vorberatungen in den Fraktionen sowie dem Haupt- und Finanzausschuss ist die Verabschiedung des Haushaltes mit einem Gesamtvolumen von 20,72 Millionen Euro im Gemeinderat reibungslos und einstimmig über die Bühne gegangen. Bürgermeisterin Edeltraud Baumgartl hob hervor, dass trotz „zukunftsorientierter Investitionen“ zum vierten Mal in Folge ein ausgeglichener Haushalt ohne Neuverschuldung aufgestellt worden sei. Ein weiterer Schuldenabbau sei geplant. Baumgartl wertete dies als Leistung aller Beteiligten, insbesondere von Kämmerer Rudi Krispin.

Laut Baumgartl zeige der Etat, dass „diszipliniertes Ausgabeverhalten das Gebot sein muss“. Sie dankte „für die Beiträge und für das Verständnis“ der vorgenommenen Kürzungen, Streichungen und Verschiebungen, die sich auf rund 227 000 Euro summierten. Verschoben wurde etwa die Brückensanierung in der Vasbühler Sraße in Eckartshausen, außerdem in Ettleben eine Wernsteg-Erneuerung und Unterhaltsarbeiten beim Leichenhaus. Gestrichen wurde ein Buswartehäuschen für 10 000 Euro beim Balthasar-Neumann-Platz, ebenso ein Schulungsraumanbau beim Feuerwehrhaus Rundelshausen, das eine Toilette und ein neues Tor bekommt.

Bei den Investitionen legt Werneck im Vergleich zum Vorjahr wieder zu: Der Vermögenshaushalt steigt gegenüber 2011 um gut 1,1 Millionen Euro. 3,7 Millionen Euro weist allein die Liste der Investitionen über 50 000 Euro aus. Größte Einzelmaßnahme ist der Aus- und Umbau der ehemaligen Wernecker Ampelkreuzung mit Neugestaltung des Straßenumgriffes und einer Platzanlage. Eingeplant sind 950 000 Euro, für 2013 weitere 550 000 Euro. Dafür rechnet Werneck mit insgesamt 850 000 Euro Städtebaufördermittel.

Nach mehreren Anläufen kommt die Wernecker Wehr nun mit ihrem beantragten Drehleiterfahrzeug zum Zug. Von den 600 000 Euro Anschaffungskosten muss der Markt nach Abzug der Zuschüsse 266 000 Euro stemmen. Nachdem der Rat die Anschaffung im vergangenen Jahr noch abgelehnt hatte, war die Zustimmung diesmal wohl schon im Vorfeld abgeklärt worden.

Für die Arbeiten bei der DSL-Breitbanderschließung von zehn Orten und dem Gewerbegebiet sind 500 000 Euro eingeplant, die auch schon 2011 im Haushalt standen. Ebenfalls schon im vergangenen Jahr geplant war der Straßenringschluss „Am Pfaffenpfad“ im Gewerbegebiet A 70. Für die Erschließungsarbeiten sind 315 000 Euro eingestellt. Beim Baugebiet Löffelsterz in Zeuzleben sind 450 000 Euro eingeplant.

Für einen ersten Bauabschnitt bei den Dorfplatzgestaltungen in Stettbach und Eckartshausen sind zusammen 150 000 Euro angesetzt, für 2013 noch einmal die gleiche Summe. Außerdem 100 000 Euro für Neu- oder Umbau des Egenhäuser Leichenhauses, 270 000 Euro für den Ausbau eines Geh- und Radweges von Egenhausen nach Brebersdorf, 100 000 Euro Planungskosten für den Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße Schleerieth–Egenhausen mit Radweg, ein erster Investitionszuschuss von 50 000 Euro für die Einrichtung einer Kleinkindgruppe beim Kindergarten Eßleben sowie 80 000 Euro für weitere Verbesserungen bei der Kläranlage.

Erneut zugelegt hat der Verwaltungshaushalt um gut 400 000 Euro. Das gesamte Gemeindesteueraufkommen bezifferte Kämmerer Krispin auf rund. 2,5 Millionen Euro. Erwartet werden 1,4 Millionen Euro Gewerbesteuer, eine Viertel Million weniger als 2011, was seinen Grund im Wegfall eines potenten Steuerzahlers im Gewerbegebiet A 70 hat. Knapp 4,2 Millionen Euro beträgt die Beteiligung an der Einkommens- und Umsatzsteuer. Mit 526 Euro je Einwohner liege die Steuerkraft der Gemeinde im unteren Bereich der bayernweiten Skala, woran sich laut Krispin auch nicht wesentlich etwas ändern wird.

„Nach wie vor angewiesen“ bleibe Werneck deshalb auf die staatlichen Zuweisungen, die leicht gestiegen sind. So werden knapp zwei Millionen Euro Schlüsselzuweisungen erwartet. Gleichzeitig sind 100 000 Euro mehr an Kreisumlage zu zahlen. Unter dem Strich wird eine Zuführung von 1,22 Millionen Euro vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt erwirtschaftet, die eine Schuldentilgung von rund 600 000 Euro ermöglicht. Ein wesentlicher Einnahmeposten im Vermögenshaushalt sind außerdem Grundstücksverkäufe von insgesamt 720 000 Euro.

Den Rücklagenstand bezifferte der Kämmerer auf rund eine Million Euro. Nach einem Schuldenhöchststand von 9,35 Millionen im Jahr 2007 seien die Verbindlichkeiten kontinuierlich abgebaut werden und sollen zum Jahresende bei 5,58 Millionen liegen. Hinzu kommen Schulden von 1,2 Millionen Euro beim Schulverband. Dort stehen mit der Sanierung der Wernecker Mittelschule, deren Kosten auf 6,2 Millionen Euro geschätzt werden, in der Zukunft neue Kreditaufnahmen an, so Krispin.

Lob zollten die Fraktionsvorsitzenden dem scheidenden Kämmerer Rudi Krispin und seinem Team. Kritisch äußerte sich Jürgen Niesner bezüglich weiter aufgeschobener Unterhaltsmaßnahmen, insbesondere bei den Straßen. Das Ziel eines ausgeglichenen Haushaltes habe „schon ein bisschen Mühe gemacht“ und sei „kein Wunschkonzert“ gewesen. Silvia Weißenberger sprach von einer guten Zusammenarbeit, die immer zu einer Einigung geführt habe. Das Ergebnis „bringt die Gemeinde vorwärts“. Wichtig war ihr die Feststellung, dass „ganz viele freiwillige Leistungen dringeblieben“ seien.

Quelle: Mainpost

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